Im Wahnsinn des
Pilgers
Romantische Irrfahrt
Der Ritter spricht
die Burg zerstört
mein Herz dahin
die Taube nur in meiner Hand
sie kündet mir ein fernes Land
Weite wächst aus einer Enge
die Fessel mir nur war
und nah vor mir
flach hingestreckt
ganz wellenlos still dahin
der dunkle Fluß des Todes
ich sitz nur da
und harre, harre
die Hände schlaff
ganz nackt auf Fels
wer löst den Bann
und zaubert ihn vom Fels
wer gibt was er
sich selbst erwünscht
im Sturm der Masken
und Verwandlungen
sein Haar zerstreut sich
ganz im Wind
und auf dem Felsen
spielen Raben mit den Locken
und aus der Tiefe
einer längst
verschwundnen Zauberwelt
steigt plötzlich rot
ein Drache auf
wo das Gold der Sterne
ganz zerfloß
gebeugt und verlassen
zur Erde geneigt
birgt jeder doch
mehr als allen vergoldeten Glanz
den Flug in die Tiefe
die sonst niemand erahnt
verästelt so
der Schmerz sucht
seine Wunde und
wurzelt tief
im unsichtbaren Leid
die Augen
himmelwärts
und Blicke öffnen
die verrost’nen Türen überall

du fängst das Licht
nicht in der Kugel
die brennt dir
in den Händen weg
die Welt ist Glas
und Farbe
schwarz ansonsten
ist das Nichts
breche die Zeiger
die Zeit sonst bricht dich
wachs aus der Uhr
wie ein Kind
das noch spricht
das noch blickt
über den Tag weit hinaus
der Riß in meinem Mund
das Wort das du
zu mir sprachst
es zerbrach mich ganz
ging durch Arme, Haut und Gesicht
das Fenster zur Wiedergeburt
ist schwarz
ganz verhängt
ein Flügel steht offen
doch du
bist schon jenseits der Welt
Rabe auf grauem Feld
versunken im Fluß
verrostet und einsam
der Ritter spricht
meine Liebe
ich fand sie nicht
und doch strömte alles
über sie hinweg
sie allein blieb mir Ufer
am Grunde der Wünsche
mit zuenen Augen
sie allein erblickt mein Gesicht
Leben in einer Liebe
und doch sind es zwei
Leben zusammen
und doch jeder für sich
Fühl ich mich
spür ich auch dich
dem Engel wachsen Flügel
dem Teufel nur der Schwanz
eine einzige Kirsche
paar grüne Blätter nur
an einem kleinen Ast
heilt all die Risse
der kleine Ast
er gabelt sich
und segnet
Halme, Gras und Erde
alles ist Tanz
in schweigender Mitte
wehen die Schleier
nackt um uns rum
im weißen Nebel
tanzt das Licht
Das Licht des Herbstes
fällt auf Steine
die in den Boden wachsen
ganz bedeckt mir Laub
die rote Rose spricht
ich bin die weiße Blüte nicht
ich bin das rote Herz nur
einer zarten Schönheit
der zarte weiße Schleier
verstärkt den Blick
der tiefen dunklen Augen
die sprechen was
der Mund noch ganz verschweigt
mehr zu sehen
als der Konsum und das nur schale Glück
Hände werden sehen
und greifen nach den Blicken
im Kreis der Säulen
Einkehr, Stille
da fällt das Licht hinein
ein Strahl aus
einer fernen Sonne
die Mönche sind gerade im Tal
der Wind nahm das Dach
wann kommt die Glocke zurück
und läutet den Abend ein
zwei Fenster, eine Tür
und rechts und links die Felsen
darüber Himmel
und irgendwo das Meer
und in den Booten
sitzt die Stille
und rudert in die Ferne hin
versteint die Klage und die Schönheit
das Haar fließt endlos
in den Stein
der Mund schweigt all die Worte
die Augen blind
sie sehen eine andre Zeit
hätte ich sie gefunden die gerade Linie
ich wäre nicht weitergekommen !
Fenster und Tür sind geschlossen
die steinerne Schwelle gebrochen
die Katzenklappe versperrt
nur der blecherne Briefkasten
hängt ganz oben
als ob je aus der Welt
ein Brief hier noch ankäme
und manchmal täuschen all die Farben
und zeigen heil die Welt
die doch an jedem Brückenufer
Blatt für Blatt zerfällt
Am Grunde des Seins ist Ordnung Legende
ein schwarzes Fenster öffnet dir
die helle grüne Welt
wenn Winter kommt
wird dann das Fenster weiß ?
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