Neue Rheinromantik ?
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Des Stromes und der Liebe Wellen |
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Des Meeres Wellen |
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Was ist euch schöne Isolde ?
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?war umbe sprach er ?schoene Îsôt? waz wirret iu? waz wizzet ir? ?swaz ich weiz, daz wirret mir. swaz ich sihe, daz tuot mir wê. mich müejet himel unde sê. lîp unde leben daz swaeret mich. si stiurte unde leinde sich mit ir ellebogen an in. daz was der belde ein begin. ir spiegelliehten ougen diu volleten tougen. ir begunde ir herze quellen, ir süezer munt ûf swellen, ir houbet daz wac allez nider. ir vriunt begunde ouch sî dar wider mit armen umbevâhen, ze verre noch ze nâhen, niwan in gastes wîse. er sprach suoze unde lîse: ?ei schoene süeze, saget mir: waz wirret iu, waz claget ir? Der Minnen vederspil Îsôt, ?lameir sprach sî ?daz ist mîn nôt, lameir daz swaeret mir den muot, lameir ist, daz mir leide tuot. dô sî lameir sô dicke sprach, er bedâhte unde besach anclîchen unde cleine des selben wortes meine. sus begunde er sich versinnen, l'ameir daz waere minnen, l'ameir bitter, la meir mer. der meine der dûhte in ein her. |
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Du süße sanfte Tötin mein
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Vil süeziu senftiu tôterinne,
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Wo ist die Hochzeit von Feuer, Rabe und Flug every thing is real der Wind trägt den Schleier schwarze Tücher des Nichts das Meer ist das Bett Fels, Tal und Sand die Dornen sie knistern Rosen streuen sich aus dem Rauch wo ist die Hochzeit von Feuer, Rabe und Flug die Nacht spinnt ihre weißen Netze der Mond tanzt auf glühenden Kohlen im Dickicht heult einsam ein Wolf wo ist die Hochzeit von Feuer, Rabe und Flug aus dem Vergessen heraus schälen sich die Momente fall in another day Schatten springen über das Feuer die eben noch Leben und Licht hast du vergessen wer damals hier sang die Schwestern der Stille hörst du den Chor wo ist die Hochzeit von Feuer, Rabe und Flug I got no places to go aus dem Nebel heraus tanzen die feurigen Funken Feen aus Wind und Vergehn die Flammen zischen in die Haut der Sprache tief hinein wo ist der Atem I leave my trouble behind der aus dem Stein das Schweigen erwacht wo ist die Hochzeit von Feuer, Rabe und Flug wer sitzt an den Rändern der Feuer und hebt die Klage auf bloßen Händen schutzlos empor wer tritt mit den Füßen nicht auf die Schwachen wo ist die Hochzeit von Feuer, Rabe und Flug wer teilt mit den Fischen das Feuer, die Nacht und den Strom wer gleitet still durch die Felsen hindurch biegt sanft die Weiden läßt den Regen prasseln auf die hölzernen Dächer umgestülpter Nachen wo ist die Hochzeit von Feuer, Rabe und Flug wo in den Höhlen nistet ein Schutz der nicht ängstigt und blendet wo verlieren sich die Panzer, Fassaden Etikette und Worte wo öffnet sich das was niemand nur ahnt wo ist die Hochzeit von Feuer, Rabe und Flug wo ein Du erwacht aus den Schrecken heraus aus der Taubheit und Glätte wo die Spitze des Dorns ein Feuer entfacht das durchzüngelt die aufgeblähten Seifenblasen des ichs die Zwänge der Lüste wo verbrennt die Kälte wo sich alles schenkt feurig im Nu wo ist die Hochzeit von Feuer, Rabe und Flug ein Tanz ganz aus Haut Gras, Erde und Strom Halme sich wiegen aschene Felder in die Muschel der Tiefe schlägt das Feuer Steppenbrände hinein spürst du im Muschelkalk glüht der Atem in unserer Starre ist Atem zünde ihn an wo ist die Hochzeit von Feuer, Rabe und Flug wo brennen die Dornen tanzen die Ängste nisten die Träume wo schenkt sich was alles schon hat ganz aus sich selbst die Weite, die Tiefe den Himmel, die Nacht wo, wo alles erwacht wacht auch ein Stern daß Dunkel nicht faßt was an Licht sich entzündet wo, wo ist die Insel die Hütte wo ich dich hüte und du hütest mich wo streuen am Ufer sich die Kätzchen der Weiden mit den Samen der Disteln wild und sanft in den Wind wo ist die Hochzeit von Feuer, Rabe und Flug wo deine Finger Federn mir und deine Seele mir ein Flügelkleid wo aus der Asche heraus uns ein Flug ein Feuer erwacht
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An fremden Tischen speist du aus fremden Bechern trinkst du und du nippst das Glück aus der Fremde
und du feierst und weißt nicht mehr wo bist du dir nah hier oder dort
die Ufer bleiben und sind erst wenn der Strom sie durchzieht
der nie weiß wo er ist in die Ferne hinströmt und doch immer ganz hier
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Ich habe ein Boot dir geschenkt aus Leichtheit und Papier das niemanden gehört
es tanzt auf den Wellen frei immerzu
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Mein Herz es pocht wenn du es schenkst ganz einem andern
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Aus einer Schüssel aßen wir und der Traum saß dabei mit großem Löffel nahm er unser beider Herzen ganz zu sich
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Sie haben sich und krachen sich und sie verlieren sich
wir sind verloren schon wenn wir uns finden
lösen wir uns ganz und schenken uns die Welt
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Unsere Seele sie tanzt in Höhlen aus Fels
sie gleitet übers Wasser wie ein flaches Schieferplättchen schippernd springt
sie gräbt in die Erde sich wo die Wurzel der Rebe Tiefe faßt Halt sich und Anker
sie fliegt durch den Himmel wo Wolken spalten das Weiß und das Blau
sie geht durch Feuer und verbrennt sich doch nicht
unsere Seele sie tanzt unzertrennbar in dir und in mir
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Krähe die du dich krallst versteckst einnistest ganz in einer weißen Kalksteinhöhle auf der das Denkmal eines Siegers steht der Kalk er bröckelt und der Sieger ist des Morgens schon nicht mehr
aus deinen Flügeln flattern Spruchschriftbänder schwarz zitieren sie die nie geles’nen stummen Zeichen der Vergessenen
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Im Fruchtwasser der Romantik baden die Nixen ungeboren Schaum auf jenseitigen Wellen nur im Auge der Liebenden öffnet der Traum sich spaltweis und schenkt der Nacht mondhelle Klippen aus Zauber
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Du sei mir Ufer der ich Strom und haltlos zerfließe, ströme nur dahin
du sei mir Strom der Ufer ich erstarrt versteint ganz Stillstand nur
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Wer schon den Namen trug von Weide und von Vogel dem sang das Herz und flog die Seele still
waz mac ich dir sagen mê, wan daz dir nieman holder ist? dâ von ist mir vil wê.
ich vermag dir nur zu sagen niemand liebt dich mehr als ich das, das ist mein großes Weh
sie getraf diu liebe nie, die nâch dem guote und nâch der schœne minnent; wê wie minnent die?
nie ist nur ein Hauch von Liebe wer nach Geld giert nur und Schönheit ach vergebens lieben die
der liebe gêt diu schœne nâch. liebe machet schœne wîp:
Liebe schafft die Schönheit erst nur die Liebe sie macht Frauen schön
swaz si sagen, ich bin dir holt, und nim dîn glesîn vingerlîn für einer küneginne golt.
was immer sie sagen, ich liebe dich dein gläsernes Ringlein ist mir Königinnengold
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Dank an Herrn Dr. Martin Schuhmann, Frankfurt, für Präsentation und Übersetzungsvorlage im Netz hier der Gottfried von Straßburg ( 1210 ) und Heinrich von Morungen ( um 1200 ) Texte | |