Neue Rheinromantik ?
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Flieg mit mir über Ufer, Berge, Strom so viele der Kronen lagern am Grunde des Flusses um die so viele gekämpft und geweint setz sie auf die Krone aus Staub die alles Gold besiegt den Reif des Hirtenkönigs auf der blassen Stirn den lasse mir geflochten ganz aus Weißdorn, Blüten, Stille vergänglich wie der Wechsel, Frühling ist doch kehret wieder immer Anfang der einst war in Schotter und Schutt da glitzert noch römisches Glas die Ziegen sie weiden wieder an Turm und Berg der Hahn kräht in der Nacht schon vor der Frühe Weiden schaukeln still dahin wenn der Wind des Morgens durch die kühlen Nebel streift Tau das Gras benetzt erwacht das Tal in Strudel und Klippen da rosten noch alte Gesänge
Komm mit mir setz sie auf die Krone aus Staub dir schenke ich Worte aus Ufer und Fels
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Komm mit mir mit all den Schatten die der Strom hier warf durchs Dunkel fliegen wir die Raben tragen ganz auf ihrem dunklen Federkleid die Helle eines Tags
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Flamme empor! :
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Menetekel
Als die verbotenen Bücher brannten da züngelten die Flammen hoch in die Nacht aus schnell verglühenden aschenen Funken
lasen die Sterne
die Flammenschrift an der Wand
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Sie sangen sie jüdische Stimmen sie sangen sie die sie auswendig im Herzen sie trugen die Loreley sie sangen sie abtransportiert schon auf Deutsch und wußten was es bedeutet so erzählte mir einer der überlebt und sang es mir vor mit tränenstarker Stimme das Gedenken der Toten atmete darin
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Heute noch singen bei jeder Vorbeifahrt schallt es auf den Dampfern die keine Dampfer mehr sind weiße Schiffe am schwarzen Fels klingt es in die Fröhlichkeit hinein Höhepunkt jeder Rheinreise
daß ich so traurig bin
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2 Fotos unten : Kerstin Jeckel / Karl.Martin Hartmann | |
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