Friedensfeier
oder Einmünden in den Dialog
Inmitten des Geschreis und der
Reklamespots
wenn die Helle des Traums noch
durchbricht die dunklen Gewölke des
Schlafs
was früh du als Kind staunend
erblickt
Veilchen vereinzelt und der Goldlack
betäubt
wenn Augen noch offen und unverklebt
Gefäße wir sind heiligen Schauers
so sehen wir es in unserem Chaos und
Wirrwarr
was flach nur geglättet
deine Hand ist mir Tisch und Stuhl
zugleich
von weither immer
ist Nähe das Ziel
zu schenken sich Leere und Schweigen
Gaben der Liebe am
Brancusischen Tisch
wenn die Horizonte verschwimmen in
der Pupille
schöpferisch noch wie am ersten Tag
den Beginn eines Segens auf leeren
Händen
immer ist da das woher du auch
kommst
Ankunft weißt du ein langsamer
Beginn
ein fremdes Grüßen durchzieht
plötzlich die Schatten
wie vor dir sollte bestehen was Haut
und Sprache ist
was nicht sich selbst sein kann ohn
das kein Erfassen
so fremd aufeinmal und doch nah was
einfach vor uns ist
dunkel verschweigt sich finstere
Ferne
so dünkt uns die Hoffnung das
Überleben
der durchs Schweigen geschritten
einsam voran
jetzt das ist immer der Atem in nur
diesem Moment
weil sie getarnt in uns allen tief
drinnen
täglich erschallen an den Ohren
vorbei
immer sind wir das Ende einer langen
Evolution
von Grund auf erschütternd auch die
Zartheit der Seele
hallt in den Felsen die sprechen zu
uns
bis in die Tiefe des Tals dröhnt was
oben zuckt
immer wenn Freude ist
glänzt in den Augen der Kindheit
offener Blick
durchzieht er der Zeiten freudig
Gespräch
und gedreht wie ein Wirbel
Die Loke, o ihr Freunde!
auf bereitet das Fest alt und jung
verwandelt
den anvisiert immer mein Blick
weil er dem Schwachen zuerst gibt
die Hand
im Schatten der Blätter
wo sich versammelt das einfache Volk
über den roten Mohn und die Ähren
hinweg
Gebirge dessen Gipfeln mit Sternen
nur sprach
von überall ziehet heran
nicht erstarrt als Nebelbild und
Phantom
verschattet gemildert nicht direkt
faßt du das heilige Feuer
ergreifst du des Blitzes göttlich
tiefe Gewalt
mitten der Tod die Trennung im Leben
achtend was abzuwägen den
Sterblichen
unvermutet im Vorrübergehen
und spürt es erst, wenn es vorrüber
schon
wie immer hinket Spott,
Unverständnis neidisch hinterher
das ungezähmt noch ohne Etikett
das heißt anzunehmen offen
Atem er wird erst, Leben und Weg
in der Tiefe wo Haut, Seele und
Schicksal uns eins
langsam daß wir es zu fassen
vermögen
Funken der Seele
weißt du noch plötzlich die Vögel,
das Blatt
weil selber wir wurden sie auch
aus der Ebbe heraus strömt uns
plötzlich das Meer
weil diese sich öffnet den ihren und
Fremden auch
auf der Lippe den Hauch des Worts
das noch wird
als Kind du schon erblickt in der
Weite des Himmels
denn die Dissonanzen der Welt
streifst du nicht ab
der alles beseelt selbst das noch
Ungestaltete
Psalmen des Lobs und beruhigender
Einkehr
so ruht er in sich auch unerkannt
weil wir beginnen uns selber zu sein
folget auch immer die Abfolge der
Zeit
ein hohes Besinnen aus aller Not und
Bedrängnis heraus
die unerreichbare Ferne
der unfaßbar unereichbar Spiegel nur
war sich selbst
und teilen wollte er mitteilen
lebendig sich selbst
Ebenbild sein Pochen und Wagnis der
Schöpfung auch selbst
so in das Dunkel hinab strahlt das
Licht
und nichts sondert sich mehr ab im
allumfassenden Gespräch
du und ich wir sind Zungen der Welt,
der Erde, des Himmels
maulen, stänkern und spreizen
Schatten und Widersprüche aus
dies ist die Täuschung und das
Schönste stets im Augenblick
und die Farben beginnen zu sprechen
aus einer Hand heraus
Glanz in seinen Augen weil er andre
Augen ganz zum Glänzen bringt
denn nur die Liebe öffnet die Augen
uns ganz
und Nacht für Nacht Nachttier
spürst du es ganz geeint und
getrennt
zu rühmen was nächtlich einsam
Gespräche gebracht
der einfach nur ist der Dialog
zwischen allen und allem
die Mauern zerfallen, einbrechen die
Dogmen und Paradigmen
das gemeinsam ertastet gebildet nur
wird
die fernab und doch im Samen jeder
Distel sind
denn es atmet alles und strebt zur
Helle, zum Licht
denn eins ist was wächst Gras,
Blätter, Sprache und Haut
alles Stammeln, Wachsen, Dank und
Gespräch
den Kuß den ich geb dem Liebsten,
der Liebsten schon hier
fern nicht in Wiedergeburten
stolzieren
noch abgestellt in Tempel und Altar
hier und jetzt zwischen dir und mir,
ihm und ihr
Zahl die immer mehr ist als eins,
gar zwei, die sprengt
grenzen sich nicht ab, igeln sich
nicht ein
das da Kaffeee kocht und Zigaretten
dreht
poetisch einsam in die Ferne hinab
komm, komm, denn dein Kommen ist es
wo sich herniederlegt der Tag
ertastet, erkannt zu werden
leg alle Schablonen, Videos und
Idole weg
das da immer wittert, wacht und
spürt
ihr in uns tief verschüttete Wünsche
neu im Gespräch ins Bewußtsein
gekommen
vom Rauch am Kamin in der Nähe des
Worts und der Haut
tanzend im Mai
heiter gelöst
das die spannende Enge euch nimmt
wieder der Ruhe gibt Halt
schamvoll vor Neuem und Nacktem
was abbezahlt noch nicht ist
alleinerziehend geschieden
Frieden in Familie verwehrt
denn Aids das ist eine andere Welt
Konsum ist nicht alles
was mehr ist als Seifenoper im
Abendprogramm
das Leid auch das wir durchwandern
von allen Ecken und Kanten
all das mühsam erlernt und gedachte
außerhalb der Mühlen und Schulen
ist offenen Auges zu sein
unvorherbestimmt
die plötzlich einfach so
herbeigerollte
aus den vergessenen Winkeln der Welt
Treibgut der Ärmsten immer
wie sich schält aus dem Schlamm ein
glitzernder Stein
zu sprechen einander, zu lieben,
wertzuschätzen, zu würdigen wie
brüllend
offenen Rachens
für immer dahin
die du so mächtig doch
in allesumschlingender Liebe
erstickt
Chimären wuchsen aus Fesseln
der Mensch aber ist weder Engel nur
oder nur Tier
stolz oder achtlos darüber
hinweggeschaut
in Bernstein die Tränen in Gold dir
gefaßt
dich nie zu erkennen vermag
in Laboratorien geklont nur
gebastelt
das Auge ist sonnenhaft
denn von oben herab wachen die
Fesseln nicht auf
wo Haut und Seele, Sprache sich
nicht tastet
was noch nicht erkannt in sich durch
andre
Bis daß es reift,
furchtsamgeschäfftiges drunten
denn das ist der Dialog in
unüberdachtem ungeschütztem Beginn
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